Rheindörfer Platz der Förder- und Wohnstätte Kettig

Menschen mit Behinderung sollten in der Gemeinde willkommen sein!

Kettig/St. Sebastian. Mit Befremden reagieren die NaturFreunde Kettig auf die Nachricht aus St. Sebastian, wonach dort nachbarschaftliches Wohnen mit behinderten Menschen abgelehnt wird bzw. wo mit allen gerichtlichen Mitteln der Versuch unternommen wird, den Bau von Wohngemeinschaften für behinderte Menschen zu verhindern.

In der Gemeinde Kettig ist seit Jahren eine gelingende Partnerschaft zwischen der örtlichen Bevölkerung und den Menschen mit Behinderung gewachsen, so dass viele Ortsbewohner heute von einer Bereicherung der örtlichen Kultur sprechen. Immerhin gibt es in Kettig insgesamt 114 Wohnplätze in einer Wohneinrichtung und in Wohngemeinschaften; in St. Sebastian hingegen werden von der Förder- und Wohnstätten gGmbH lediglich Immobilien für Wohngemeinschaften gebaut, die nur für 24 Menschen Platz zum Dauerwohnen bieten.

In Kettig gibt es etliche Kooperationen zwischen den NaturFreunden und der Facheinrichtung der FWS, wie z. B. die gemeinsame Pflege von Streuobstwiesen, die Herstellung von Apfelsaft in gemeinsamer Produktion, einen Kulturstammtisch, die Durchführung von div. Kulturveranstaltungen u.a.m. Diese Aktivitäten verbinden, bauen Brücken zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zum Wohle aller. Die Erfahrungen der NaturFreunde mit den behinderten Menschen in Kettig sind durchweg positiv und sie lassen hoffen, dass die erhoffte Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft langfristig gelingen kann. Auch gibt es bereits viele Freundschaften und private Kontakte von den Bewohnern der FWS und der Bevölkerung im Ort.

Eine Ablehnung von Nachbarn bloß aus dem Grunde heraus, dass diese behindert sind, ist ein Skandal und kann nicht hingenommen werden. Wie würden sich denn diese betreffenden Nachbarn verhalten, wenn sie selbst einmal eine Behinderung ereilen würden: Rückzug, damit ja kein Nachbar unter dieser Behinderung, bei deren Anblick leiden muss?

Die NaturFreunde Kettig sprechen sich deutlich für das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung aus. Eine Realität die in Kettig bereits vorgelebt wird und Normalität ist.