Zum 26.mal Vogelkonzert in Kettig belauscht

Seit über 25 Jahren führte die Vogelkennerin und Naturfreundin Gundela Regenbogen Tier-und Naturliebhaber in aller Frühe (04.00 Uhr) durch die Natur und lauschte den morgendlichen klängen der Vogelwelt. In diesem Jahr hatten die Frühaufsteher erstmals das Vergnügen mit Frau Regenbogens Nachfolgerin Anja Müller. Die engagierte Tierliebhaberin und Naturfreundin ist schon viele Jahre bei der Vogelstimmenwanderung dabei und hat sich viel Wissen angeeignet, was den Teilnehmern nun zu gute kam. Nach der Begrüßung des Vorsitzenden der Kettiger NaturFreunde Oliver Hartmann, stellte sich Frau Müller kurz vor und begrüßte ebenfalls die Nachtschwärmer recht herzlich.
Auch dieses Jahr trafen sich über 20 Interessierte Menschen aus
der Region in Kettig um Vogelstimmen zu hören und evtl. auch einige zu lernen.

Als erstes war eine Nachtigall mit ihrem Sehnsuchtsrufen zu hören, weit weg, aber noch zu nächtlicher Zeit. Danach war es fast eine Stunde gespenstig still, bei nass kalten Wetter
Dann begann allmählich leben in die Vogelwelt zu kommen und immer mehr Vogelarten waren heraus zu hören. Zum Beispiel das Rotkehlchen, die Amsel und andere Drosselartigen gesellten sich dazu, verschiedene Grasmückenarten erfreuten die Vogelliebhaber mit ihren teils sehr melodischen Gesang. Auch ein Fasan eine Ringeltaube, Mönchsgrasmücke und ein Goldammer wurden erkannt und belauscht. Der Grünspecht und Zaunkönig waren ebenso aktiv zu hören wie der Zilpzalp.
Zusammen haben viele Vogelarten, aber auch andere Tiere wie ein Rehbock oder Wildschweine die Teilnehmer erfreut. Durchgefroren konnte man sich am Schluss in der Cafeteria der Förder- und Wohnstätte Kettig bei einem liebevoll von Naturfreundin Jasminka Strempel, angerichteten Frühstück wieder aufwärmen und stärken.
Insgesamt war es eine schöne Wanderung, von den Kettiger NaturFreunden veranstaltet mit Unterstützung durch die FWS Kettig, mit viel Freude an der Schönheit der Natur, und dem allgemeinen Wunsch, immer mehr Vögel im Gesang erkennen und bestimmen zu können.

Nur noch 400 Häuser und 65.000 deutsche NaturFreunde

Die internationale NaturFreunde-Gemeinschaft ist leider kleiner geworden. Einige osteuropäische NaturFreunde-Organisationen haben die NaturFreunde Internationale (NFI) verlassen, wie etwa der polnische PTTK. Oder sie wurden gleichgeschaltet, wie in Ungarn.

Die NFI bittet vor diesem Hintergrund um Aktualisierung der internationalen Mitgliederzahlen in euren Medien. Reduziert haben sich sowohl die Anzahl der Mitglieder von vormals 500.000 auf jetzt ca 350.000 als auch die Anzahl aller Naturfreundehäuser weltweit von bisher 700 auf nun ca 400.

Die Zahlen für Deutschland bleiben weiterhin: mehr als 65.000 Mitglieder in über 540 Ortsgruppen mit rund 400 Naturfreundehäusern.

Mehr Informationen
NaturFreunde Internationale (NFI)
0043 (0)1 892 38 77
info@nf-int.org

Klimaschutz zuerst! – Rechtspopulismus? Nein danke!

Klimaschutz zuerst! – Rechtspopulismus? Nein danke!

Bündnis Klimaschutz Mittelrhein mischt sich in den Wahlkampf ein und plant zahlreiche Aktionen 

Das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein, ein überparteiliches Netzwerk von bereits 17 Verbänden aus Klima-, Umwelt- und Naturschutz aus dem Raum Koblenz-Neuwied-Westerwald, wird sich ab sofort in den Wahlkampf einmischen. „Leider wird zurzeit das Thema Klimaschutz von den meisten Parteien totgeschwiegen. Obwohl in Paris eine Begrenzung der Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad verbindlich vereinbart wurde, duckt die Politik sich weg. Der CO2-Ausstoß verharrt auf hohem Niveau. Das ist unverantwortlich gegenüber kommenden Generationen und das wollen wir ändern“, so Peter Thelen von den Naturfreunden Kettig und der BI gegen das AKW Mülheim-Kärlich.

Das Bündnis Klimaschutz fordert deshalb, dass sich alle Politiker und Verwaltungen bei ihren Maßnahmen immer die Klimaschutz-Wirkungen ihrer Entscheidungen vor Augen halten. „Klimaschutz zuerst!“ gelte auch für die Wirtschaft, Haushalte, Verkehr oder Verbraucher. Egbert Bialk vom BUND betont: „Die Politik muss hier klare Rahmen setzen, wenn wir die Klimaziele noch erreichen wollen. Das werden wir sehr deutlich einfordern.“ Dazu gehören:

– Schnellere Abwicklung der Atomkraft. Thelen: „Die Energiewende hat die gefährlichen AKW überflüssig gemacht, bei Rückbau und sicherer Mülllagerung sind nun riesige Probleme zu lösen.“
– Kohleausstieg sofort. Keine Energietechnologie schädigt Landschaft, Klima und Gesundheit schlimmer als die Kohlekraft;- Ausbau der Erneuerbaren und Abbau von Bürokratie bei Wind- und Sonnenkraft. Erhaltung der Genossenschaften, Speichern statt Riesenstromtrassen;
– Energiesparanstrengungen, auch im Bereich Wärme und Verkehr, Lenkung durch CO2-Abgaben, raus aus der Verschwendungswirtschaft;
– Verkehrswende: Verbrennungsmotor ist eine Technik von gestern. Stoppt die Abgas-Betrüger! E-Autos nur mit Ökostrom, attraktiver Nahverkehr, Förderung von Rad- und Fußverkehr;
– Agrarwende und fairer Welthandel: Klima- und Naturschutz durch Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft und regionale Märkte statt der Agrarindustrie, Informationen über gesunde, fleischreduzierte Ernährung.

Erste Aktionen im Internet laufen bereits an, z.B. www.klima-first.de, gestartet von Frank Simonis, Neue Energie Bendorf. Viele Kandidaten werden in Kürze zu ihrer Klimapolitik befragt, Straßenaktionen und CO2-freie Touren folgen im Sommer und im November die aktive Teilnahme am Bonner Klimagipfel. Simonis: „Wir sind der festen Überzeugung, dass nur unsere aktive Zivilgesellschaft der Politik auf die umwelt- und klimapolitisch notwendigen ‚Sprünge‘ helfen kann.“

Das Klimabündnis tritt ausdrücklich den Politikern entgegen, die die Klimaproblematik unverhohlen leugnen. „Gerade rechte Gruppierungen wie die AfD sind Sammelbecken von Klimaskeptikern und Atomfreunden“, so belegt Helmut Gelhardt von der Kath. Arbeitnehmer-Bewegung KAB. Ein Sprecher für Energiepolitik der AfD, Günter Keil, habe erklärt, der Atomausstieg sei „ein dunkles Kapitel deutscher Energie- und Umweltpolitik“. Sein Kollege Stephan Boyens meinte, der Klimawandel sei Panikmache und die Anstrengungen Deutschlands CO 2 einzusparen, ergäben wenig Sinn. Gelhardt: „Ursachen und Folgen des Klimawandels werden ins Lächerliche gezogen, unzweifelhafte Erkenntnisse des Weltklimarats (IPCC) ohne Sachbegründung einfach verworfen. In der Agrarpolitik schlägt sich die AfD nur vorgeblich auf die Seite des „kleinen Mannes“, kritisiert, dass die bäuerlich-ökologische Landwirtschaft die Preise für Lebensmittel in die Höhe treibe. Mit solchen rückwärtsgewandten Anschauungen der rechten Gruppierungen und deren verquerer Ideologie ist kein Staat zu machen und schon gar keine Umwelt- und Klimapolitik, die für das Überleben dieses Planeten – für die Bewahrung der Schöpfung – unerlässlich ist. Wir werden allen Demokratiefeinden entschieden entgegentreten und sagen klar und deutlich: Rechtspopulismus? Nein danke!“

Infos und Ansprechpartner:
NaturFreunde Kettig –
Naturfreunde-kettig@gmx.de oder unter 02637 8914

„Bündnis Klimaschutz Mittelrhein“

Pressebericht vom August 2016 des BKM (Bündnis Klimaschutz Mittelrhein):

„Kommunen müssen endlich ernst machen beim Klimaschutz!“
„Bündnis Klimaschutz Mittelrhein“ warnt Stadt und Kreis vor den Folgen des weiteren Nichtstuns bei der Energie- und Verkehrswende
„Wie viele Temperaturrekorde, wie viele Extremwitterungen und wie viele Überschwemmungen brauchen unsere Stadt- und Kreisoberen noch, bis sie begreifen, dass von ihnen mehr verlangt wird als schöne Konzepte und Absichtserklärungen? Die Gewitterstürme beim Rock am Ring, die voll gelaufenen Häuser in unseren überschwemmten Dörfern und die Ernteschäden in der heimischen Landwirtschaft zeigen doch: Der Klimawandel ist längst da bei uns. Wir alle müssen handeln, auch auf kommunaler Ebene. Je länger man zögert, umso teurer wird es.“, so Egbert Bialk, BUND-Vorsitzender in Koblenz für das „Bündnis Klimaschutz Mittelrhein“. Ein Zusammenschluss von über zehn Natur- und Umweltgruppierungen der Region. Gemeinsam tritt das Bündnis jetzt an die kommunalen Spitzen heran und an die Öffentlichkeit. Die Energiewende und insbesondere der Verkehrssektor sollen neben dem Natur- und Umweltschutz dabei im Mittelpunkt stehen.
Der Umweltmediziner Dr. Thomas Bernhard, auch Sprecher des Solarenergieförderverein, Infostelle Koblenz, begründet warum: „Jedes Jahr wird weltweit die Temperatur im Durchschnitt höher. Amerikanische Klimaforscher haben gerade wieder veröffentlicht, dass bislang jeder Monat des Jahres 2016 jeweils der wärmste Monat war seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Nicht nur in Afrika herrscht darum große Hungersnot, auch bei uns treten extreme Schäden auf, da muss die Politik endlich wirksam steuern, zum Beispiel durch eine CO2-Abgabe auf die Rohstoffe Öl und Kohle.“ Bernhard beklagt seit langem, dass auch die Stadt Koblenz viel zu passiv sei bei der Umsetzung des beschlossenen Klimaschutzkonzeptes. „Noch nicht einmal die bislang erreichte CO2-Reduzierung konnte man uns vorlegen. Diese Daten werden wir im Umweltausschuss am 30. September einfordern, übrigens endlich auch in öffentlicher Sitzung, wozu wir zahlreiche Gäste erwarten. Auf dieser Basis wird klar belegt werden können, was Koblenz braucht: Eine Energiesparinitiative bei den Gebäuden und eine Verkehrswende, also mehr tun für Fußgänger und Radfahrer statt für Autos, und endlich die Anschaffung von sauberen E-Bussen. Jede städtische Investition muss auf seine Klimawirksamkeit kritisch überprüft werden. Nach Paris und dem dort vereinbarten Klimaziel von 1,5 Grad maximaler Erwärmung müssen auch die deutschen Klimaziele nachgeschärft werden, natürlich auch in Koblenz. Investitionsstau beim Klimaschutz ist Katastrophe“
Peter Thelen von den Naturfreunden Kettig und der Bendorfer BI gegen das AKW Mülheim-Kärlich fordert auch für den Kreis Mayen-Koblenz eine ambitionierte Klimaschutzpolitik: „Beim neuen Klimaschutzkonzept brauchen wir von Anfang an ein kompetentes begleitendes Management. Wer hier gleich an Personal spart, hat die bedrohlichen Zeichen der Zeit nicht erkannt“, so Thelen. Priorität für das Umland müsse eine Verkehrswende haben, damit die hohen Schadstoff- und Klimagasemissionen zurückgefahren und ein attraktiver, bürgernaher öffentlicher Verkehrsverbund geschaffen werden. Dies gelte auch für die Nachbarkreise Neuwied, Westerwald, Rhein-Lahn und Rhein-Hunsrück. Thelen: „Die Stadt Koblenz, die im Autoverkehr erstickt, sollte daran ein besonderes Interesse haben.“

Für die nächsten Monate kündigt das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein an, direkt an die genannten Kreise und ihre Politiker heranzutreten und Möglichkeiten der konstruktiven Zusammenarbeit auszuloten. Neben Veranstaltungen zum Atomausstieg am 25.8. in Koblenz und der Demo-Beteiligung zu „TTIP stoppen!“ am 17.9. in Frankfurt soll das Thema der CO2-Reduzierung im Mittelpunkt stehen, auch im dann anlaufenden Bundestags-Wahlkampf.

Weitere Infos: zunächst über das Koblenzer Umweltbüro oder den BUND Tel. 0261-9734539 oder bei den NaturFreunden Kettig 02637 8914.