Fast 20 Vogelarten im Kettiger Bachtal gehört

Bei schönem Wetter trafen sich in aller Frühe um 04.00 Uhr ca. 20 Interessierte Menschen um sich in der Natur die Vielfalt an Vögeln mit der Vogelliebhaberin Anja Müller und dem Vorsitzenden der Kettiger Naturfreunde Oliver Hartmann anzuhören und zu sehen. Alle gingen davon aus, dass es deutlich weniger Vogelarten an diesem Morgen zu hören waren, alle meinten, zu Pfingsten machen sich nur wenige interessierte Menschen früh morgens um 4 Uhr auf den Weg, um in der Morgendämmerung Vögel bestimmen oder genießen zu können, alle waren überrascht von den Dingen, die sich dann zum Guten gewendet hatten!
Der Pfingst-Vogel-Spaziergang war von den Naturfreunden Kettig organisiert, von Anja Müller geleitet, und wieder ein überraschend schönes Erlebnis.
Immerhin hörten und sahen 20 Natur- und Tierliebhaber an diesem besonderen Morgen und dem zarten erwachen der Natur und Tierwelt nach anfänglich entfernten Rufen der Amsel dann im Laufe der kommenden 2,5 Stunden immerhin fast 20 Vogelarten! Nach dem etwas schüchternen Gesang von den sich stets wiederholenden Singdrosseln, vereinzelt singenden Rotkehlchen und Mönchsgrasmücke entstand bei einer sich zaghaften rosarot sich ankündigen Sonne ein immer kraftvoller werdendes Vogelkonzert, dann in voller Stärke. Dabei ist es nicht leicht, einzelne Vogelarten herauszufiltern und zu bestimmen. Erstaunlich war der Artenreichtum bei unseren geliebten Singvögeln. So erfreuten uns ein Pirol und Zaunkönige, auch frei sichtbar singend in Buchfinken und Goldammern. Auch Fasane, Kleiber, Blaumeise und der Zilpzalp gaben sich zu erkennen. Es entstanden viele Fragen und ein lebhaftes Interesse.
Zum Abschied durch ein von der stellvertretenden Vorsitzenden des Naturfreunde, Jasminka Strempel und Elisabeth Mohrs liebevoll vorbereitetes Frühstück in der Cafeteria der Förder- und Wohnstätte, hieß es dann nur noch: „Bis zum nächstes Jahr und Berg Frei!“

Naturschützer warnen vor zuviel Einsatz von Glyphosat u.a.

Insektensterben (Bienensterben) nimmt dramatische Ausmaße an!

Naturschützer warnen vor zuviel Einsatz von Glyphosat (Pestiziden usw.) in Obstplantagen und Vorgärten die zu „Steinwüsten“ verwandelt werden.

Die Naturfreunde Kettig sind sehr besorgt über die rückläufige Entwicklung der Insektenpopulationen und speziell der Wildbienen.
Wie in diesem Jahr wieder deutlich zu beobachten haben sich bei der Obstblüte nur geringe Mengen an Bestäubern (Bienen/Hummeln) eingefunden.
Viele Obstbauern steuern dieser negativen Entwicklung durch das Aufstellen von Bienenvölkern in ihren Plantagen entgegen. Wie sich dies jedoch mit dem Insektizideinsatz vereinbaren lässt ist allerdings ein Rätsel.
Die Lebensräume der Insekten und die Nahrungsgrundlage für die vielen Wildbienenarten ( über 500 in Deutschland) werden immer geringer.
Auf den Obstplantagen sehen wir unter den Bäumen braune Ödflächen die durch den Einsatz von Glyphosat (Round up) herbeigeführt werden.
Feld- und Zaunränder ebenso.

Leider werden im privaten Bereich auch diese Mittel bedenkenlos verwendet Vorgärten verwandeln sich zunehmend in Geröllhalden und Steinwüsten.
Zum Glück gibt es noch Grünflächen die von dieser Entwicklung verschont bleiben. Sie würden Oasen der Vielfalt darstellen können, wenn nicht zur ungünstigsten Zeit – wenn alles blüht und summt – der Rasenmäher des beauftragten Gartenbetriebes alles abmäht!!

Für die Naturfreunde besteht hier ein dringender Handlungsbedarf sich Gedanken zu machen wie man dieser Entwicklung entgegenwirken kann.
Die Naturfreunde fordern daher von den zuständigen Städten und Ortsgemeinden eine naturverträglichere Bewirtschaftung und Pflege öffentlicher Grünflächen.
Die Bewirtschaftung von Grünflächen zur ökologischen Aufwertung erfordert einabgestimmtes Mähmanagement. Oft ist es ausreichend, einmal jährlich zu mähen.

Durch zu hohem Nährstoffgehalt des Bodens ist oft auch eine 2-schürige Mahd erforderlich da der Aufwuchs ansonsten zu hoch wird.
Die extensive Bewirtschaftung öffentlicher Grünflächen ist zudem sicherlich kostengünstiger. Wichtiger ist es jedoch dass die Gemeinde hier ein positives Beispiel zum Naturschutz gibt und einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leistet.
Die Naturfreunde Kettig sind gerne bereit mit Rat und Tat behilflich zu sein
um ein wenig mehr Naturverständnis in der Bevölkerung zu bewirken.
Die Pflege der 12000 qm großen Streuobstwiesen in Kettig zum Erhalt der Biologischen Vielfalt und der alten regional – typischen Hochstamm Obstbäume sind hier positiv zu erwähnen. Die Art und Weise der Unternutzung der Streuobstwiesen ist für die Entwicklung einer artenreichen Pflanzen- und Tierlebensgemeinschaft besonders wichtig.
Günstig wirken sich extensiv gepflegte Wiesen aus, auf denen sich bis zu 3.000 Tierarten, besonders Insekten, nachweisen lassen.
Eine extensive Bewirtschaftung einer Streuobstwiese bedeutet:
Kein Pestizideinsatz (keine Fungizide, keine Insektizide), keine Herbizideinsatz (Unkraut- oder besser Wildkräutervernichtungsmittel), einmalige Mahd nach der Wildkräuterblühte, Beseitigung des Mähgutes, kein Düngemitteleinsatz.
Unsere Kräuter, Vogelstimmen- und Pilzwanderungen führen wir hier gerne als weitere Beispiele auf.

Naturfreunde beim Antrittsbesuch des Bundespräsidenten

Bundespräsident empfängt Ehrenamtliche aus Umwelt und Naturschutz

Wissen/Kettig: Bei dem Antrittsbesuch des Bundespräsidenten Herrn Frank-Walter Steinmeier in Rheinland Pfalz, konnte die Gastgeberin und Ministerpräsidentin des Landes Rheinland Pfalz Frau Malu Dreyer Ca 300 geladene Gäste aus den Bereich Natur- und Umweltschutz in einer alten Walzwerkfabrik in Wissen an der Sieg, das zu einem Kulturzentrum umgebaut wurde, herzlich begrüßen.
Bei einem Kulturellen Rahmenprogramm wurden Tanzdarbietungen und verschiedene Bands und ein Chor geboten, neben Fingerfood und Sekt.
Bei der Rede des Bundespräsidenten Herr Steinmeier begrüßte dieser mit großer Freude die anwesenden Gäste aus dem Natur- und Umweltschutz.
Unter anderem waren verschiedene Ortsverbände aus der näheren Umgebung von der Nabu anwesend mit einem Infostand aber auch Vertreter der Naturfreunde Deutschlands und anderen Umweltschutzverbänden.
Herr Steinmeier dankte allen sehr für ihren tollen Einsatz und dem Engagement zu erhalt unsere Erde, grade in Zeiten des nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandels.
Der Bundespräsident berichtete über seine Rundreise durch Rheinland-Pfalz, angefangen in der Mainzer Staatskanzlei zum Hambacher Schloß und zum Abschluss nach Wissen in den Norden von RLP. In Rheinland Pfalz sei jeder zweite Ehrenamtlich tätig, das ist das größte ehrenamtliche Engagement in ganz Deutschland, so der Präsident.
So waren auch die Naturfreunde aus Kettig eingeladen und deren Vorsitzender Oliver Hartmann nutze die günstige Gelegenheit dem Bundespräsidenten und seiner Frau Elke Büdenbender persönlich ein Schriftstück zu überreichen, in dem er sein Anliegen zur Unterstützung einer Flüchtlingsfamilie zum Ausdruck brachte. Der Bundespräsident nahm dies dankend entgegen bevor er dann seinen Rundgang zu den Infoständen fortsetzte.

Bündnis Klimaschutz Mittelrhein verstärkt Zusammenarbeit

Vertreter von diversen Mitgliedsorganisationen (u.a. Neuwieder Umweltschutz e.V.,  BUND Koblenz,  Verein für Elektromobilität Anhausen-Meinborn e.V.,  NaturFreunde Kettig e.V.,  Bendorfer Umweltinitiative (gegen das AKW Mülheim-Kärlich) informierten über geplante Veranstaltungen:

Am 5. Mai findet in Mainz ein prominent besetztes Energiewende-Symposium statt, das der BUND organisiert. Am 3. Juni führt die Verbandsgemeinde Kastellaun ihre Umweltschutz-Tage durch. Am 25./26. August finden in Kurtscheid die Verbandsgemeinde-Tage Rengsdorf-Waldbreitbach statt, an denen sich der Verein für Elektromobilität beteiligen wird. Der Verein bietet die Möglichkeit an, Probefahrten mit Elektroautos zu machen. Für die zweite Augusthälfte wird das Bündnis einen Info-Abend zu Plug-in-Solarmodulen organisieren. Ziel ist, eine Möglichkeit der Solarenergie-Nutzung für Jedermann, auch in Mietwohnungen, vorzustellen. Möglichst noch vor der Sommerpause will der Neuwieder Umweltschutz e.V ihr zehnjähriges Bestehen feiern und diese Gelegenheit nutzen, um für ihre Umweltschutz-Arbeit zu werben. Die Naturfreunde bieten am 14. April eine Kräuterwanderung im Kettiger Bachtal an. Für die zweite Oktoberhälfte plant das Klimaschutz-Bündnis wieder eine Klimatour – möglichst per Fahrrad, um auf den Klimagipfel in Kattowitz aufmerksam zu machen.
Intensiv erörtert wurde die Feinstaub-Problematik, insbesondere in den Städten Neuwied und Koblenz. In diesem Bereich will man den Informationsaustausch verstärken und künftig noch enger zusammen arbeiten.

Feier zum Internationalen Frauentag in Kettig

Zum 107 mal Jährt sich in diesem Jahr das Textilarbeiterrinnen aus der USA 1911 auf die Straße gingen und zum ersten mal für Ihre Rechte kämpften. Beim der Jährlichen Veranstaltung zum Internationalen Frauentag der Kettiger NaturFreunde konnten wieder überwiegend weibliche Gäste bei Kaffee und Kuchen die angereisten Frauen aus nah und
fern mit einem Vortrag über 100 Jahre Wahlrecht für Frauen von Elisabeth Mohrs nachdenklichen stimmen und informierten.
Frau Mohrs berichtete von Frauen aus heutiger Zeit, die leider immer noch weltweit aber auch hier bei uns in Deutschland benachteiligt sind im Beruf und Privat. In einer kleinen Chronologie konnte Mohrs den Zuhörerinnen anschaulich darstellen wie spät in der Welt und Europa Frauen das Wahl- und Mitbestimmungsrecht bekamen. In Deutschland wurde dies erst 1918 möglich und in der Schweiz gar erst seit 1971. In manchen Ländern dürfen Frauen heute noch nicht wählen.
So waren auch eine Familie der Roma aus Serbien nach Kettig gekommen und die stellvertretende Vorsitzende der Naturfreunde Kettig Jasminka Strempel berichtete erschütternde Tatsachen aus dem Leben der Roma, vor allem der Frauen in Serbien und auf dem gesamten Balkan. Grade in den Balkanstaaten wie Serbien, Kosovo, Bosnien, Albanien oder Mazedonien werden Frauen und Mädchen immer noch misshandelt und regelrecht versklavt. Die meisten Menschen die aus diesen Ländern zu uns kommen sind Roma. Ihre Chancen auf Asyl sind sehr gering weil diese Länder als sichere Herkunftsländer gelten. Zwangsheirat mit 12 Jahren, sexuelle Misshandlungen, Menschenhandel wo die ältesten der Familie die Frauen und Mädchen ohne Einwilligung der Eltern verkauft und begutachtet werden, und von willigen Männern gegen ihren Willen zum Sex und Sklavenarbeit gezwungen werden, sollen wirklich dort sicher sein ?, so fragten viele entsetzt. Im Alltag werden diese Roma wie staatenlose behandelt, haben keinerlei Rechte. Die medizinische Versorgung ist kaum vorhanden da es keine Krankenversicherung gibt. Korruption, sehr wenig Hilfe vom Staat, Gewalt, Terror und große Armut bestimmen das Leben der meisten Roma in den Balkanländern. In Zelten und Baracken am Rande der Großstädte hausen diese ohne Strom, Heizung genügend Wasser oder eine bezahlte Arbeit. Viele Frauen werden wenn Sie dem Terror entfliehen mit dem Tode bedroht und von der Familie verbannt oder ermordet. Diese Menschen haben keine Lebensperspektive in ihren Heimatländern wo zwar kein Krieg herrscht aber auch keine Zukunft um dort in Würde leben zu können. Sie haben nur eine Chance wenn sie ihr Land verlassen und bei uns ein neues und lebenswertes besseres Leben für die Frauen, Mädchen und Kinder bekommen können. Unser Appell, so Frau Strempel, die seit Jahren Flüchtlingsfamilien betreut und ihnen hilft, geht an die Politik wo nicht das Wohl der Menschen und ihre Not im Blickpunkt steht sondern wirtschaftliche Interessen, und ein Alibi um keine weiteren Flüchtlinge mehr aufnehmen zu müssen, obwohl wir laut Grundgesetz verpflichtet sind Menschen die in Not sind aufzunehmen und ihnen Asyl zu gewähren. Wo bleibt da die Menschlichkeit und Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen wenn wir die ärmsten der Armen weiter ausgrenzen und abschieben, und deren Länder als „Sicher“ einstufen, und somit den Hetzern von Rechts und ihrer Angstmacherei vor Überfremdung nachgeben. Der mit abstand jüngste männliche Teilnehmer der 5 Monate alte Elvin begeisterte die Damen mit seinen großen schönen Augen. Am Schluss der Veranstaltung gab es für alle Frauen der Feier noch eine rote Nelke als Zeichen der Solidarität und des Dankes.